Die Automatisierung beeinflusst intralogistische Vorgänge immer mehr: Roboter übernehmen sensible, schwierige oder für den Menschen monotone Arbeitsschritte mittels Sensor-Technik („Messzeuge“, zum Beispiel Bildverarbeitung und Näherungsschalter) und Systemen, die der menschlichen Hand- und Gelenkfunktion nachempfunden sind. Greifsysteme sind die Ausführungsorgane des Roboters.
Während übliche Greifsysteme – schon aus Gründen der Wartung und Ökonomie – nicht wie die menschliche Hand ausdifferenziert sind und meist nur absolut notwendige anatomische Details imitieren (Beispiel: „mechanische Greifer“ mit einem Finger), ist die Forschung schon weiter: Extrem menschenähnliche Greifsysteme, die eine Hand ganz natürlich und bis ins Detail nachbilden, bleiben bisher allerdings auf Prothesen für den Menschen und die Entwicklung von Robotern mit Service-Funktion beschränkt. In industriellen Prozessen ist es auch gar nicht nötig, dass die Greifer alle Hand-Funktionen beherrschen, sondern nur ihre speziellen Aufgaben schnell, verlässlich und preisgünstig erfüllen. Dies gilt für monotone Aufgaben besonders, doch zudem bei großen Produktionsmengen.
Roboter nehmen keine Arbeitsplätze, sie sorgen für eine effiziente Ressourcenverteilung
Roboter sind unermüdlich im Einsatz und benötigen nur die regelmäßige Wartung: Sie amortisieren sich rasch. Ohne das menschliche Konfliktpotenzial, das Menschen an Arbeitsplätzen entfalten, übernehmen die Roboter-Greifsysteme anspruchs- und widerspruchslos alle übertragenen Aufgaben – mit Bravour: Der Roboter-Greifarm kann Werkstücke oder Waren erfassen, halten und bewegen. Je nach Bauart sind Parallelgreifer, Radialgreifer, Winkelgreifer, Dreipunktgreifer und Sauggreifer zu unterscheiden, die unterschiedliche industrielle Nutzen erfüllen.
Das sorgt für Greifkraft und Bewegung
Die Greifsysteme wirken dabei mechanisch, pneumatisch (mit Luftdruck betrieben), magnetisch oder adhäsiv (durch Anhaft-Effekte). Mechanische Greifbewegungen eines Roboters werden mechanisch, aber auch pneumatisch oder elektrisch gesteuert. Je nach erforderlicher Aufgabe ist der Greifarm mit einem Finger, mit zwei Fingern oder sogar mehreren Fingern (wie bei einer menschlichen Hand) ausgerüstet. Das System ist weit verbreitet, weil es sehr viele Einsatzmöglichkeiten gibt.
Pneumatische Greif-Systeme, also mit Druckluft betriebene, saugen Werkstücke an oder klemmen diese zum Weitertransport (mittels der Druckluft) fest. Magnetische Greifer sind fortwährend aktiv (Permanentmagnet), etwa bei der Trennung von Recycling-Abfällen, um alle magnetischen Stoffe anzuziehen und zu befördern. Elektromagnete erlauben hingegen das gezieltere „Herausziehen“ von magnetischen Werkstücken und Metallen, weil sie sich an- und ausschalten lassen. Verfahren unter Adhäsion, die eine natürliche Anhangskraft zwischen Feststoffen und Flüssigkeiten unter Dampfdruck nutzen, spielen in der Industrie bisher eine geringe Rolle.