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Der Kanister ist ein praktischer Transportbehälter, der meist für Flüssigkeiten eingesetzt wird, eher selten für Schüttgüter (Beispiel: gemahlene Hochofen-Schlacke für Druckluft-Strahlpistolen). Im Wesentlichen unterscheidet sich der Kanister von einem Fass und einem gedeckelten Eimer oft schon dadurch, dass Behälter, massiver Tragegriff und manchmal sogar noch ein Ablaufstutzen eine Einheit bilden, also nicht separat angebracht, sondern in die Konstruktion des Gesamtbehälters integriert sind.

Einige Kanister haben an der Oberseite einen Schraubverschluss (eine Schraubkappe), der von einem stabilen bügelartigen Tragegriff (Beispiel: Drogerie-Behälter, der mehrere Liter destilliertes Wasser enthält) umrahmt ist, andere einen zusätzlich eingeschweißten Ablaufhahn ... wie bei allen Verpackungen gibt es unterschiedliche Lösungen für spezifische Anforderungen.

Materialien und Einsatzgebiete

Kanister, die heute vorwiegend aus Kunststoff - und früher meist aus Metall (Beispiel: Benzinkanister aus Stahlblech) - hergestellt werden, eignen sich ausgezeichnet, um eine größere Menge von Flüssigkeiten (selten von Schüttgütern) leicht lagerbar, transportabel und komfortabel entnehmbar zu machen. Die Wahl des Kunststoffes ist abhängig davon, zu welchen Zwecken ein Kanister dient. Lebensmittelechte Kanister, die etwa zur Abfüllung von Milch, Wein, Wasser, Ölen und Säften eingesetzt werden, unterscheiden sich von Kanistern, die chemische Stoffe oder Erzeugnisse wie Benzin aufnehmen müssen. Letztgenannte Kanister für leicht entzündbare Flüssigkeiten sind zudem aus HDPE-Kunststoff gefertigt, die elektrisch leitfähig sind. Die ableitfähigen und geerdeten Behälter verhindern Zündquellen. Sie müssen definierte Normen und eine amtliche Zulassung erfüllen, um die größtmögliche Sicherheit beim Transport der Gefahrgüter zu gewähren.

Konstruktionen

Der Kanister ist häufig ein quaderförmiger Behälter mit einer Ablassöffnung oben, die sicher, etwa mit einer Schraub-Kappe, verschlossen ist. Die Schraubkappen haben zumeist einen Originalitätsverschluss, um zu gewährleisten, dass der Inhalt bis zur Verwendung nicht manipuliert und nicht kontaminiert wird; in einigen Fällen auch ein Ventil, um den Kanister zu entlüften. Kanister gibt es jedoch auch "aus einem Guss" mit einem Ablaufstutzen oder so konstruiert, dass die Ablassöffnung mit einem separaten Ablasshahn verbunden werden kann. Die Konstruktionsweise der meisten Kanister trägt dazu bei, dass sie bis zu einer definierten Höhe gestapelt werden können.

Logistik

Als "Raumsparer" sind Flachkanister gefragt, die eine sehr geringe Breite im Vergleich zur Höhe haben. Sie ermöglichen, dass unterschiedliche Flüssigkeiten auch auf kleinerem Raum gelagert und verwendet werden können. Als Zubehör dienen spezielle Stützen aus Metall dazu, diesen Flachkanistern die notwendige Standfestigkeit zu verleihen, die herkömmliche Kanister naturgemäß haben. Eine einfache Form der Flachkanister befindet sich in vielen Kondenswäschetrocknern, um Wasser aus dem Trocknungsvorgang zu sammeln (Auffangkanister). Hier gibt es etwa, abhängig von der Konstruktion und technischen Notwendigkeiten, neben einem abgedichteten Einlauf-Stutzen an der Seite nur eine Ablassöffnung an der Oberseite des Kanisters, die mit einem flachen Deckel verschlossen ist. 

Ideales Handling

Andere Flachkanister sind teilweise mit zwei auslaufsicheren Öffnungen ausgerüstet: an einer der Schmalseiten und auf der oberen Längsseite. Zu- und Ablauf lassen sich auch hier bequem regeln, etwa mittels Hahn- und Schraubverschluss (Beispiel: flacher Labor-Kanister, der auch im Kühlschrank gelagert werden kann, Titrier-Lösungen oder destilliertes Wasser nach Bedarf spendet). Vom ultraflachen Wasserkanister fürs Camping bis hin zu deutlich bauchigeren Formen sind Flachkanister in vielen Ausführungen auf dem Markt.

Die Vorzüge sind:

  • Kanister sind robuste Transportbehälter. Kunststoff- und Metall-Modelle sind auslaufsicher konzipiert, im Falle von Gefahrgut-Behältern auch nach definierten Sicherheitsnormen und nur mit amtlicher Zulassung gefertigt. 
  • Kanister aus lebensmittelechtem Kunststoff (PE, PP) können für Lebensmittel in flüssiger Form (Beispiele: Leinöl; Mandelöl für Lebensmittel- oder Massagezwecke; Honigwein; Sardellen-Fischsoße) oder andere Füllgüter (Beispiel: Handreinigungscreme; Dünger) verwendet werden; Spezialkanister beispielsweise für Benzin, Diesel, Motoröl usw.
  • Weithals-Kanister mit / ohne Gewinde-Stutzen (Beispiel: Abklärkanister, in welchem sich Feststoffe absetzen) ermöglichen das bequeme Befüllen und die bessere Reinigung, wenn der Behälter erneut verwendet werden soll. Eine Spezialform des Kanisters mit (meist) weiter Öffnung ist der Ballon; ein zylindrischer Kunststoff-Behälter, der neben einer Schraubkappe zwei seitliche Tragegriffe hat. Der Ballon hat oft ein höheres Füllvolumen. Durch die runde Form unterscheiden sich Lagerung und Transport, denn die Behälter sind nicht stapelbar. Allerdings lassen sich mit Ballons auch feste Stoffe gut transportieren. 
  • Kanister sind transparent, halbtransparent, in verschiedenen Farben, elektrisch leitfähig und / oder UV-stabilisiert (Beispiel: blaue Behälter), mit / ohne Liter-Skala - und in verschiedenen Formen (speziell auch Vierkant-Form) und Größen - erhältlich. Sie können auch mit Druck-Etiketten individuell gekennzeichnet und im Sinne der Markenführung eingesetzt werden. 
  • Viele Kanister können gereinigt und danach erneut verwendet werden; die Kunststoffe lassen sich dem Recycling zuführen. Bei den Metallen gilt das nur eingeschränkt, da diese zusätzlich innen und außen lackiert werden.
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