Waren oder Gegenstände können in Schachteln verpackt und aufbewahrt werden. Dabei handelt es sich meist um Behältnisse mit dünnen Wänden, die vorzugsweise aus Pappe hergestellt werden.
Schachteln gibt es in unterschiedlichen Formen, abhängig von ihrer Funktion und von den Mechanismen des "Zusammenbaus":
Faltschachteln und Faltkisten
Sie sind weit verbreitet, weil sie nach der Herstellung flach und gefaltet bis zum Einsatzort transportiert werden können (bestes Beispiel: der Umzugskarton). Da Sie eine Boden- und eine Deckelklappe haben, eignen sie sich für viele Waren, um diese bis zum Umschlag zu befördern. Sehr häufig sind es auch Faltschachteln mit Waren, die Endverbraucher erhalten, wenn sie im Internetversand bestellen. Allerdings gibt es zahlreiche Unterformen dieser Schachtel-Art, die sich hinsichtlich der Klappen, der Faltmechanismen, der vorbereitenden Fertigung und der Eignung für spezielle Waren / Transportgüter unterscheiden.
Stülpschachteln
Diese zählen zu den Deckelschachteln und werden daher auch als "Stülpdeckelschachteln" bezeichnet. Dieser zweite Name ist deutlich präziser, denn ihre Funktion beruht darauf, dass das Oberteil (Deckel) über ein Unterteil (Boden) gestülpt wird. Die Ware befindet sich im Boden-Teil. Auch diese Schachteln finden im Online-Warenverkehr sehr oft eine nutzbringende Verwendung, denn Boden- und Deckel-Teil müssen keineswegs starr vorproduziert sein, sondern sie können - mit Faltmechanismen ausgerüstet - wie die Faltschachtel auch flach gelagert werden.
Klappdeckelschachtel
Diese Schachtel-Art ist die zweite Untergruppe der Deckelschachteln. Ihre Funktion ähnelt der Faltschachtel, doch ist sie so in einem Stück vorproduziert, dass sie mit einem fest verbundenen Boden und einer ebenfalls fest mit dem Gesamtkonstrukt verbundenen Klappe aufwartet, wenn sie gefaltet wird. Das wiederum bedeutet: Auch die Klappdeckelschachtel lässt sich flach transportieren und lagern; ihr Vorteil besteht darin, dass sie ohne ineinander gefaltete Boden- und Deckel-Klappen (wie bei der Faltschachtel) auskommt, insgesamt also stabiler ist. Auch diese Schachteln taugen sehr gut zum Versand: Für Pakete, die postalisch verschickt werden sollen, gibt es diese Schachteln (Kreuzverpackung; Falthülle) beispielsweise zu kaufen.
Schiebeschachteln
Sie zeichnen sich durch stabil konstruierte Bodenteile aus, die keinen Deckel haben, weil der Verschluss aus Schiebehülsen (Manschetten) besteht. Im Bodenteil liegen Waren. Verschlossen werden die Schachteln durch eine ein- oder beidseitig an der Schmalseite offene Umhüllung, die darüber geschoben wird. Die Umhüllung ist in den Maßen exakt an das Bodenteil angeglichen (bestes Beispiel: die Streichholz-Schachtel). Verfügt die Umhüllung nur über eine Öffnung, so funktionieren die Schiebeschachteln wie Schubladen. Sie können also beliebig geöffnet und wieder verschlossen werden. Nicht immer sind die Schiebeschachteln so einfach konstruiert, wie man sich dies bei einer Streichholz-Schachtel vorstellt. Oft gibt es raffinierte und komplizierte Mechanismen, etwa dann, wenn die Schachteln werblichen Zwecken dienen.
Hilfsmittel
Einlagen, Einsätze, Trennwände, Polster und mehr machen es möglich, dass mit Schachteln sehr viele Waren verpackt werden können. Diese Hilfsmittel sind fest mit den Schachteln verbunden oder liegen als getrennte Elemente ein.
Der FEFCO-Code
Damit Schachteln (und alle weiteren Versandverpackungen aus Pappe) leicht zu identifizieren sind, legte die Europäische Vereinigung der Wellpapphersteller in den 1960er Jahren einen vierstelligen Code fest.
Dieser FEFCO-Code (die Abkürzung steht für die Vereinigung der Wellpapphersteller "Fédération Européenne des Fabricants de Carton Ondulé") wurde später international übernommen, sodass Hersteller und Kunden über dieses Leitsystem stets sehr genau wissen, um welches Verpackungsmittel es sich handelt. Die Bezeichnung "FEFCO" ist allerdings veraltet. Man spricht heute eher vom "ESBO-Code" (abgeleitet von "European Solid Board Organization", der Europäischen Organisation für Vollpappe). Die ersten beiden Ziffern bezeichnen den Basis-Typ der Verpackung. "02" bezeichnet zum Beispiel Faltschachteln, "03" Deckelschachteln" (darunter Stülpschachteln), "04" Falthüllen und Trays" (darunter die Faltkisten und Klappdeckelschachteln) und "05" die Schiebeschachteln.
Mit dem Leitcode "06" gibt es noch "formfeste Schachteln" (aus Mittel-, Boden- und Deckelteil, die durch Drahtheftung verbunden werden). "07" bezeichnet "fertig geklebte Schachteln" (mit Blitz- oder Automatikboden) und "09" die ergänzenden Innen-Ausstattungen von Schachteln (wie etwa Stege und Trennwände).