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Die Spritze ist meist ein medizinisches Instrument zur Verabreichung von Medikamenten und zur Impfung - oder zur Entnahme von Flüssigkeiten wie Blut. Was in der Humanmedizin ein Standard ist, prägt das öffentliche Bild der Spritze.

Doch können Spritzen auch deutlich komplexere Konstruktionen und Verwendungszwecke haben, die vom privaten bis zum industriellen oder handwerklichen Einsatz reichen.

Einige Beispiele:

  • Eine "herkömmliche" Spritze kann auch für die Wiederbefüllung von Tintenpatronen eines Tintenstrahldruckers genutzt werden.
  • Zweikomponentenkleber können beispielsweise mit Spritzen dosiert werden.
  • In der Veterinärmedizin gibt es spezielle Spritzen, die sich von jenen der humanmedizinischen Verwendung deutlich unterscheiden, zum Beispiel Eingabespritzen.
  • Um die Ausrüstung eines Industriekletterers (Höhen-Arbeit, Tätigkeit in der Windenergie) zu warten, kann es hilfreich sein, RFID-Chips mit einer speziellen Spritze in die Kletterseile zu injizieren, damit die Seile und deren Wartungsturnus regelmäßig identifiziert und überprüft werden können.
  • Mechaniker nutzen Spritzen mit Lötpaste;
  • Handwerker nutzen oft Silikon-Dichtpaste in Kunststoff-Spritzen (zu deren Entnahme es meist einer separaten Kartuschen-Pistole bedarf). 

Es gibt also mehr als nur eine Spritzenform und -konstruktion. Gemeinsam ist allen Spritzen aber, dass sie eine exakt definierte oder auch nur sehr geringe Menge eines Füllgutes unmittelbar im Fall der Verwendung leicht dosierbar machen. Dichtpasten, Kunststoff-Kleber oder Lötpasten sind beispielsweise punktgenau dort platzierbar, wo es nötig ist. 

Spritzen sind im industriellen und handwerklichen Arbeitsfeld häufig aus Kunststoff, im Bereich der Humanmedizin auch aus Glas, weil dieses mit Inhalten nur gering oder gar nicht interagiert (Einteilung der Glas-Klassen nach dem Europäischen Arzneibuch, EuAB).

Die Funktionsweise einer Spritze

Spritzen bestehen aus einem Hohlraum in zylindrischer Form, einer Düse und einem Kolben (auch "Stempel" genannt), der sich im Hohlraum bewegen lässt. Der Kolben erzeugt den notwendigen Druck, um den Inhalt der Spritze durch die Düse zu pressen. Bei der Entnahme von Flüssigkeiten wie Blut kann durch Zurückziehen des Stempels ein Sog entstehen, der die Flüssigkeit über die Düse in den Kolben zieht. Zweiteilige Spritzen (aus Zylinder und Stempel) sind gängig; dreiteilige Spritzen haben noch eine Gummi-Abdichtung am Oberende des Stempels (Beispiel: Wundspritze); vierteilige Spritzen haben einen Sicherheitsring, um das Herausziehen des Stempels zu verhindern. 

Werden Medikamente mit einer Spritze verabreicht, ist dies eine Injektion. Die gängigen Einweg-Spritzen werden aus Kunststoff gefertigt (und häufig mit einer "Sicherung" ausgestattet, die das erneute Aufziehen verhindern); Mehrweg-Spritzen aus Glas, Metall und Gummi sind humanmedizinisch eher selten, weil sie nach jeder Anwendung (in einem speziellen und teuren Gerät) desinfiziert werden müssen und dennoch keinen hundertprozentigen Schutz bieten, da es hier auch zu Verwechslungen - also zu einer Mehrfachnutzung der nicht sterilisierten Spritze - kommen kann.

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