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→ stretchfolie

Low Density Polyethylene (LDPE) eignet sich naturgemäß für weichere Folien, weil die Moleküle des Kunststoffes nicht so stark vernetzt sind. Im Ergebnis sind die Folien robust, aber so flexibel, dass sie gut verarbeitet werden können. Sie haben die ganze Wertschätzung von Verpackern diverser Branchen, weil sie komfortabel zu handhaben sind, die Packgüter eng, zugleich aber "mit Spielraum" umhüllen.

Cast-Stretchfolien

Stretchfolien haben noch einen zweiten Namen. Weil sie sich ausgezeichnet ziehen lassen, werden sie oft als "Dehnfolien" bezeichnet. Das "Dehnen" weist auch auf den Herstellungsprozess hin. Erhitzt man LDPE-Granulat, so schmilzt dieses auf. Leicht kann die Schmelzmasse über einer Walze ausgegossen und verteilt werden, wobei diese Walze ständig mit Wasser gekühlt wird. Hierdurch entstehen extrem dünne, transparente (oder eingefärbte) und doch reißfeste Folien, die als "Cast-Stretchfolien" (oder Castfilm) bezeichnet werden. Sie eignen sich für Produkte, die keine ausgeprägten Kanten haben, dabei verursachen sie beim Einstretchen kaum Geräusche.

Blas-Stretchfolien

Demgegenüber entstehen "Blas-Stretchfolien" (oder Blasfilme) durch Verflüssigen des Kunststoffgranulates, das mehr oder minder rasch und unter ständiger Luftzufuhr zu einer Blase geformt wird. Durch das Ausziehen entstehen Folien in definierter Stärke, die sehr gut dehnbar sind, gleichzeitig eine höhere Durchstoß-Festigkeit haben und das Umhüllte in Position halten. Zahlreiche unterschiedliche Produkte, selbst mit spürbaren Kanten, lassen sich mit Blasfolien gut auf Paletten bündeln. Sehr häufig sind schwarz eingefärbte Blas-Stretchfolien zu sehen, die nicht nur blickdicht sind, sondern einen widerstandsfähigen Schutz gegen UV-Licht darstellen.

Die Vorteile der unterschiedlichen Stretchfolien

Stretchfolien sind Artisten der Verpackung, wie durch Zauberhand bis zum Fünffachen der ursprünglichen Länge dehnbar (abhängig von der jeweiligen Folie), also praktisch flexibel wie Schlangenmenschen auf der Bühne. Die extreme Dehnbarkeit führt dazu, dass Stretchfolien besonders häufig dazu genutzt werden, um Paletten mit Waren rundum zu sichern, vor Verschmutzung und vor Verwitterung durch Nässe und Warm-kalt-Kontraste zu schützen. Ein Pluspunkt ist, dass Cast- und Blas-Folien sehr gut zu recyceln sind.

Drei Arten von Dehnfolien werden unterschieden:

  • Handstretchfolie
  • Maschinen-Stretchfolie
  • Mini-Stretchfolie

Zu den auf (kleiner) Rolle gelagerten Handstretchfolien, die per Hand bzw. mit einem speziellen Abroller um Packgüter gewickelt werden, zählen sehr stark haftende PE-Folien, die der Länge nach auf beiden Seiten dehnbar sind. Die Folien unterstützen das Stabilisieren von ungleichen Gütern auf einer Palette, da sie sich dicht, wie von einer Spinne zum Netz gewoben, um Konturen legen. Das bedeutet: Sehr unregelmäßig geformte Gegenstände oder Kartons mit ungleichen Maßen können beispielsweise so fixiert werden, dass diese während der Lagerung und während des Transports in der festgelegten Position bleiben. Selbst Maschinen und sehr große Produkte können mit der stark haftenden Handstretchfolie umhüllt werden. Im Wesentlichen entspricht Handstretchfolie übrigens der allseits bekannten Frischhaltefolie, die ebenfalls aus dem lebensmittelechten PE gefertigt ist. Auch die Frischhaltefolie lässt sich dehnen und über Lebensmittel ziehen, sodass diese bestens verpackt sind. PE-Folie ist zudem unempfindlich gegen tiefe Temperaturen; ideal also, um Frischhaltefolie im Kühlschrank zu nutzen. Handstretchfolie ist transparent und schwarz eingefärbt erhältlich; auch im Kleinen ermöglicht das manuelle Abrollen die Verpackung von Gütern des Versands. 

Ganz anders sind transparente, eingefärbte und / oder vorgedehnte (also konstant breite und besonders schnell nutzbare) Stretchfolien für Automaten dimensioniert. Die Rollen sind nicht nur größer, sondern wiegen auch schwer. Spezielle Maschinen verarbeiten die Folien, die - ganz nach Erfordernis - unterschiedliche Stärken und Qualitäten (Robustheit, Dehnfähigkeit) haben. Hierzu kontrastierend gibt es noch Mini-Dehnfolien, die das manuelle Einstretchen kleinster Produkte (Beispiele: Buch, Holz-Latte, Profil) ermöglichen. Die Folien haften durch Adhäsion, also in der Regel ohne Rückstände. Mit ihnen können Produkte gruppiert, gebündelt und verpackt werden; bei entsprechender Maschinen-Ausstattung sogar automatisch.

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