Vor Schäden schützen, den Weg zum Abnehmer erleichtern und die Sicherheit erhöhen: So sollen Transportverpackungen wirken, die nicht beim Endkonsumenten ankommen, sondern auf die Verbindung „Hersteller – Handel“ beschränkt bleiben.
Zu den Transportverpackungen zählen beispielsweise Ladungsträger aller Art, die in einem Mehrwegsystem einen langen Lebenszyklus durchlaufen. Einwegverpackungen sind zu recyceln oder der stofflichen Verwertung zuzuführen: So lautet die Verpflichtung, die die deutsche Verpackungsverordnung (VerpackV) den Herstellern, den Vertreibern und dem Handel auferlegt. Die gesetzlich vorgeschriebene Rücknahme von Transportverpackungen muss dabei nicht unmittelbar erfolgen, sondern kann beispielsweise auch bei einer nachfolgenden Waren-Anlieferung umgesetzt werden, muss aber in jedem Falle vorab lizenziert sein. Da dies mit Gebühren verbunden ist, aber nicht die breite Masse der Endverbraucher einbezogen ist, gibt es hier auch kein einheitliches Rücknahme-System.
Transportverpackungen sind kundenangepasste Lösungen
Abhängig von den Branchen haben sich individuelle Systeme etabliert, um die Vielzahl von Transportverpackungen zu entsorgen (beziehungsweise der Wiederverwertung oder der stofflichen Verwertung zuzuführen). Industrie und Handel haben unterschiedliche Vereinbarungen getroffen, die daher auch nicht mit dem Dualen System für Endverbraucher zu verwechseln sind; obwohl Anbieter des Systems häufig auch für den Business-to-Business-Bereich geeignete Entsorgungslösungen entwickeln. Die Resultate – Umwelt- und Ressourcenschonung – sollten die gleichen sein; der Weg ist branchenspezifisch ein anderer. Das ist insofern vorteilhaft, als dass es auch sehr große und sperrige Produkte gibt, die optimal geschützt werden müssen.
Dabei kann auf unterschiedlichste Systeme zugegriffen werden
Zu den Transportverpackungen zählen beispielsweise Paletten (darunter Euro-Norm-Paletten als Mehrweglösung), Kartons, Schrumpffolien, die Packgüter auf Paletten sichern, Wellpappe-Behälter mit individuellen Gefachen, Holzkisten für Maschinen und Bauteile, ESD-Verpackungen (zum Schutz vor elektrostatischen Entladungen), Kunststoffbehälter („aus einem Guss“ oder faltbar konstruiert) und viele Verpackungslösungen mehr.
Ob eine Verpackung tatsächlich als „Transportverpackung“ behandelt wird, ist gemäß Verpackungsordnung davon abhängig, wo die Verpackung verbleibt. Als reine Transportverpackungen gelten diese nur, wenn sie die Vertriebskette (Hersteller, Vertrieb, Handel) nicht verlassen. Verpackungen, die zwar dem Transport dienen, aber gleichzeitig auch vom Verbraucher benötigt werden, um Waren nach Hause zu bringen, gelten selbstredend als „Verkaufsverpackungen“, die der Verbraucher dann dem Dualen System zuführen kann.
Intelligente Verpackungslösungen sind in vielen Fällen eine notwendige Hilfe, um Waren von A nach B zu befördern:
- Transportverpackungen schützen den Inhalt und erhöhen häufig auch die Stabilität bei der Beförderung (Beispiel: Transporteinheit aus Palette, Kartons und umhüllender Stretchfolie).
- Packgüter aller Art können mit geeigneten Transportverpackungen besser befördert werden: Die Größe, die Konstruktion der Verpackung und die Widerstandsfähigkeit gegen Druck, Stöße, Erschütterungen und Außeneinflüsse wie Feuchtigkeit können bei deren Entwicklung berücksichtigt werden. Die Eigenschaften von Werkstoffen (Wellpappe, Holz, Kunststoff, Stahl usw.) sind zu berücksichtigen, wie auch besondere Merkmale (ESD, Korrosionsschutz).
- Transportverpackungen sind in der Regel so aus unterschiedlichen Packmitteln und Packhilfsmitteln entwickelt und dimensioniert, dass sie günstig sind, die Ressourcen schonen, erneut verwendet (Mehrweg-System, Beispiel: Ladungsträger) oder leicht entsorgt, ja möglichst vollständig stofflich verwertet werden können (Beispiele: Holzkisten, Kartons, Paletten aus Wellpappe).
- Viele Verpackungen sind so konstruiert, dass sie etwaige Retouren berücksichtigen, also stabil sind und dies bleiben, wenn die Waren darin auch wieder „auf Heimreise geschickt“ werden.
- Spezielle Transportverpackungen sichern sogar Gefahrgüter und Gefahrstoffe, den jeweiligen Gefahrenklassen angepasst. Neben der Sicherung auf dem Transportweg erhöhen die gute Lagerfähigkeit, Strapazierfähigkeit und Stapelfestigkeit deutlich den Gebrauchswert der jeweiligen Verpackungslösung. Mit der Verpackungsgruppe (Gruppe 1: hohe Gefahr, Gruppe 2: mittlere Gefahr, Gruppe 3: geringe Gefahr) gehen bestimmte Anforderungen einher, die eine Transportverpackung erfüllen muss.