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Folien aus Metall oder Kunststoff sind wichtige Packmittel, die zum besseren Schutz von Packgütern beitragen, oft deren Unversehrtheit oder Frische sichern, aber auch eine stabilisierende oder sammelnde Funktion für den Transport haben.

Folien können in unterschiedlicher Weise eingesetzt werden, um Packgüter zu umhüllen und vor Außeneinflüssen zu versiegeln, aber auch als Primärverpackung und Umverpackung nützlich sein.

"Alu-Folie" & Frischhaltefolie kennen die meisten, doch Folien können noch mehr

Metallfolien, am bekanntesten aus Aluminium, werden durch das Auswalzen von Platten hergestellt, die zunächst aus dem Ausgangsmaterial geformt werden. Je nach Auswalzungsgrad entstehen sehr dünne oder griffigere Folien. Kunststofffolien, am bekanntesten vielleicht solche aus Polyethylen (Stretchfolie) und Polypropylen, entstehen dadurch, dass die zähe Kunststoffmasse zuerst durch eine speziell geformte Düse gepresst wird (Verfahren der Extrusion). Direkt danach durchläuft sie mehrere beheizte und polierte Walzen (Verfahren des Kalandrierens). Auf diese Weise entsteht im Normalfall eine gleichmäßige dünne Schicht (im Ergebnis: dickere Folie, Flachfolie). Wird Luft eingeblasen, entsteht ein schlauchartiges Erzeugnis (Blasextrusion zur Herstellung dünner Folien). So gibt es unterschiedliche Folienstärken und -formen: Zarte und transparente Folien, die Konsumenten zum Beispiel aufgerollt als Frischhaltefolie kennen, und robuste Folien, die beispielsweise als Stretchfolie besonders zur Verpackung von ganzen Transporteinheiten (etwa Paletten mit Kartons) taugen oder als Klappschlauch flachliegend bis zur Verwendung gelagert werden.

"Plastikfolien" können aus verschiedenen Kunststoffen gefertigt werden; beispielsweise aus: 

  • LDPE - Low Density Polyethylene: Die entstehende Folie ist weich und geschmeidig, im Normalfall weiß bis leicht durchscheinend. (Beispiel: Supermarkt-Tragetasche). Die flexible Folie eignet sich für die automatisierte Verpackung und ist gegenüber organischen Lösungsmitteln sehr beständig. 
  • LLDPE - Linear Density Polyethylene: Der Kunststoff für diese vielseitig verwendbare Folie ist in sich dichter und stärker verzweigt. Immer dann, wenn flexible Kunststoffe - so auch für Tüten oder Verpackungsbeutel - gefragt sind, ist LLDPE heute die erste Wahl. Die Folie hat gegenüber HDPE und MDPE einen anderen Dichtegrad, ist flexibel und für automatisiertes Verpacken geeignet. Die Folie ist gegenüber nahezu allen organischen Lösungsmitteln (Säuren, Laugen, Alkohol, Wasser) sehr beständig. 
  • HDPE - High Density Polyethylene: Die leicht weißliche und nicht ganz durchscheinende Folie reißt nicht so leicht wie LDPE. Sie kann relativ dünn produziert und charakteristisch raschelnd sein. Die flexible Folie mit einem höheren Dichtegrad eignet sich für Verpackungen durch automatisierte Prozesse. Die Folie ist beständig gegenüber sehr vielen organischen Lösungsmitteln, darunter sogar Benzin. 
  • MDPE - Medium-Density Polyethylene: Diese Folie ist ebenfalls leicht weißlich und nicht gänzlich durchscheinend, so reißfest wie eine HDPE-Folie, aber so weich im Griff wie eine Folie aus LDPE. Automatisierte Verpackung ist mit dieser flexiblen Folie möglich, die einen mittleren Dichtegrad aufweist. Organische Lösungsmittel (Alkohol, Wasser, Säuren, Laugen) haben in den meisten Fällen keinen bis wenig Einfluss auf die Folie. Sie erweist sich als beständig.
  • PP-Polypropylen: Folien sind - bei hochwertigen Verpackungen mit zunehmender Tendenz - etwa biaxial orientiert (BOPP). Daraus lassen sich relativ reiß- und stoßfeste, aber auch vor Durchstoß geschützte Folien produzieren. "Cast Polypropylenfolie" (CPP) ist zum Beispiel stumpf oder gleitfähig, vor allem aber klarsichtig und sehr gut werblich bedruckbar. Produkte lassen sich in dieser Folie ausgezeichnet präsentieren.
  • PLA - Polylactic acid: Dieser Biokunststoff ist aus Polymilchsäuren hergestellt. Die Folie aus synthetischen Polymeren glänzt, ist transparent, biologisch abbaubar und insbesondere für Frischeprodukte (Obst, Gemüse, Back- und Süßwaren) interessant, aber auch im Non-Food-Bereich (zum Beispiel für die Verpackung von Textilien und Haushaltswaren) geeignet. 
  • PA/PE - Polyamid-Polyethylen: Die häufig für Verpackungen gewählte Verbundfolie aus zwei Kunststoffen eignet sich für flüssige und feste Packgüter. Genutzt wird die Folie für Lebensmittel und Non-Food-Produkte (Beispiele: Kleber, Schrauben). Die Verbundfolie, die durch Kaschieren entsteht, fällt positiv durch die Bildung einer Barriere auf. Das bedeutet: Aromen, Fette und Gase können die Folie nur schwer durchdringen (PA); die Folie bleibt undurchlässig für Wasser-Dampf (PE). Spezielle Stoffe, die während der Produktion zugegeben werden, können die Folieneigenschaft (durch den Verbund) fördern. 
  • PET/PE - Polyester-Polyethylen: Transparent und eingefärbt können diese Verbundfolien aus zwei Kunststoffen etwa zu Beuteln verarbeitet werden, die Chemikalien (gute Haltbarkeit bei Befüllung), Medizinprodukte oder Lebensmittel aufnehmen. Die Verbundfolie lässt nur wenige Aromen, Sauerstoff und Wasserdampf passieren (Barriere), vor allem ist sie extrem fest bei ungewöhnlich niedrigen oder hohen Temperaturen. Die Verbundfolie kann zusätzlich mit Aluminium bedampft werden, was deren Undurchlässigkeit (Barriere) noch einmal deutlich erhöht.
  • Regenerat - recycelte Kunststoffe (PE): Folien aus Regenerat werden dort genutzt, wo preiswerte, aber robuste Folien gefordert sind, etwa auf dem Bau. Solche Folien, die zum Beispiel transluzent (teilweise lichtdurchlässig) sind, gelten aus wirtschaftlichen Gründen und aus Gründen des Umweltschutzes als sehr attraktiv; die ökologische Bilanz fällt durch das umfassende Recycling positiv aus.

Neben den zahlreichen Materialien gibt es zudem unterschiedlichste Folien-Arten ...

Diverse Folien-Ausführungen, weitere Verbundfolien wie etwa A-PET als versiegelnde Folie für PE-Becher und sogar ganz individuelle Anfertigungen sind machbar. Breite, Länge und Stärke der Kunststofffolien können flexibel bestimmt werden; durch die Art der Folie und ihre spätere Anwendung ist zudem definiert, ob die Folie zum Beispiel gerollt (also als Endlos-Produkt) oder flachliegend gelagert wird. Oft deutet auch der Name schon darauf hin. So sind im Handel etwa: 

  • Flachfolien
  • Schlauchfolien und Halbschlauchfolien
  • Schrumpffolien
  • Luftpolsterfolien
  • Stretchfolien

... die unterschiedliche Merkmale und somit Anwendungsmöglichkeiten vorweisen

Kunststoff-Folien sind in der Regel transparent; doch können die praktischen Folien auch transparent eingefärbt oder undurchsichtig hergestellt - oft sogar noch bedruckt - sein. Bestimmte Folien weisen zudem besondere Merkmale auf. Sie sind gelocht, um Kondenswasser abzuleiten, genadelt, um Packgüter unter Entweichen von Luft zu umhüllen, ebenso oft antistatisch, damit die Folie nicht an Packgütern haftet. Glatte Folien tragen dazu bei, dass Packgüter unkomplizierter zu verpacken sind; stumpfe Folien minimieren Bewegungen des verpackten Gutes beim Transport; schrumpfende Folien schließlich sind ideal geeignet, um Packgüter in einen widerstandsfähigen Mantel zu kleiden, der sicheren Halt verleiht und die gute Figur erhält. Schrumpffolien nämlich verhindern vor allem, dass Güter beim Transport verrutschen.

Im Bereich Nahrungsmittel sind Kunststoffe trendige Verpackungen, die der Convenience von Konsumenten dienen: Verpackte Lebensmittel werden gegenüber unverpackten meist bevorzugt. Einige Kunststoffe haben eine vorteilhafte Barrierefunktion, die Papier und Aluminium fehlen. 

Der Einsatz von Metallfolien als Verpackung ist demgegenüber deutlich enger gefasst. Eine bekannte Verwendung sind Joghurt-Deckel aus lackierter Aluminiumfolie (zum Schutz vor dem Interagieren des Metalls mit dem Joghurt). Metallfolien - so zum Beispiel Aluminiumfolie - gibt es jedoch auch genadelt (etwa als Hilfsmittel in der Käserei).

Verbundfolien erweitern die Vielseitigkeit abermals

Kunststoff und Aluminium sind oft zu mehrschichtigen Stoffen kaschiert (verbunden). Folienbeutel aus Aluverbundmaterial halten das Packgut trocken. Sie schützen den Beutelinhalt vor UV-Strahlung, Schmutz und anderen Außeneinflüssen. Die Beutel sind hygienisch und bewahren das Aroma - zwei sehr wichtige Eigenschaften in der Lebensmittelindustrie, sie bleiben stabil, präsentieren den Inhalt in Bestform und ansprechend fürs Auge. Auch pastöse, flüssige oder lichtempfindliche Produkte lassen sich so optimal verpacken. 

Auch Karton und Aluminium gehen oft eine Verbindung ein. Aluminium- und kunststoffkaschierte Getränkekartons sind zum Beispiel unter einem bekannten Markennamen (der oft auch als Gattungsname verwendet wird) eine zentrale Verpackungslösung, um zum Beispiel Säfte und Milch optisch attraktiv und stapelfähig zu verpacken. Der stabile Getränkekarton besteht aus Papier-, Kunststoff- (PE-) und Aluminiumschichten. 

Kunststoff- oder Aluminiumfolien, die zusammen mit Papier-Lagen einen robusten Verbund-Werkstoff bilden, sind sehr gefragte Verpackungsmittel. Lebensmittel-Beutel und Verpackungen, die chemische oder pharmazeutische Produkte umhüllen, werden daraus hergestellt. Aromen, Wasserdampf und Gase werden am Eindringen in die Verpackung gehindert (Barrierefunktion des Verbundwerkstoffes); Fette, Öle und Chemikalien können der Verpackung wenig anhaben. Sie ist widerstandsfähig, sehr reißfest, vor Durchstoß gesichert, dabei aber auch gut zu verarbeiten oder werblich zu gestalten (Bedruckung der Papier-Außenlage). 

Verbundfolien nennt man auch Coex-Folien. Sie bestehen aus verschiedenen Materialien (Beispiel: Kunststoff-Aluminium). Doch gibt es auch Coex-Folien, die auf dem gleichen Ausgangsstoff basieren. Dann nämlich, wenn mehrere Extruder den gleichen Kunststoff verarbeiten, entstehen mehrschichtige Folien. Die Folienstärke, deren Steifigkeit und weitere Verarbeitungsfähigkeit lassen sich so beispielsweise gezielt steuern und nutzbringend beeinflussen. 

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