Es hält dicht und äußerem Druck stand, lässt sich sehr gut stapeln - und bringt Produktion oder Konsum erst richtig ins Rollen: das Fass. Am bekanntesten sind sicher Fässer für Wein und Bier. Doch sind Fässer auch gefragte "Nachschub-Lieferanten", "Lager-Hilfen" und "Transport-Größen" für die Industrie. Aus diesem Grund gibt es nicht nur Fässer aus speziellen Holzsorten (Beispiele: Eichenholz, Kastanienholz), sondern vor allem Kunststofffässer und Metall-Fässer aus Stahl oder Aluminium.
In ihrem Erscheinungsbild ähneln sich die Fässer: Ihr Boden und ihr Deckel sind ganz oder teilweise rund. Ihre Form ist zylindrisch gerade (Walzen-Fom) oder bauchig (ovale Form), was das Fass-Volumen erhöht. Eine Sonderform ist das Rollreifenfass aus Metall, das, wie der Name schon sagt, über mehrere Umreifungen in gleichmäßigen Abständen verfügt, sodass es leichter zu rollen ist. Befüllen lassen sich Fässer beispielsweise über ein Spundloch, das mit einem Zapfen, dem Spund, verschlossen wird. Die Entnahme erfolgt mit einem Spundhahn. Das Spundfass kann auch zwei Öffnungen haben. Eine Sonderform ist das Ringfass mit einem charakteristischen Wulst um den oberen Rand ("Ring" genannt), das wie eine Walze oder bauchig geformt ist; oft auch einen flachen Deckel mit zwei Öffnungen (mit Spundverschraubungen verschlossen) besitzt. Das Fass kann so bei leichter Neigung sehr gut entleert werden.
Demgegenüber werden bauchige oder walzenförmige Fässer zumeist über einen einzigen größeren Deckel verschlossen. Dies kann über ein Aufschrauben (Gewinde-Deckel) geschehen oder über die Befestigung mit einem Spannring, wobei hier eine zusätzliche Dichtung verwendet wird. Der Deckel des runden stehenden Fasses verschließt eine Öffnung, deren Durchmesser kleiner als der Durchmesser des Fasses ist. Bei einem "Weithalsfass" aber entspricht der Durchmesser der Öffnung dem Durchmesser des Fasses (in Walzen-Form) oder kommt diesem Durchmesser nahe (bauchige Form des Fasses).
Welches Fass passt zu welcher Branche
Während Spundfässer für Flüssigkeiten interessant sind, lagern pulverförmige oder feste Stoffe eher in bauchigen oder walzenförmigen Fässern, die mit einem Deckel verschlossen sind. Das Weithalsfass wird beispielsweise in der Industrie und Landwirtschaft gerne eingesetzt, um Flüssigkeiten und Schüttgüter zu lagern. Bier befindet sich für die Belieferung der Gastronomie etwa in einem Metall-Spundfass ("Keg" genannt), das unter Druck steht und so die leichte Entnahme des Füllgutes (das Zapfen) ermöglicht. Es gibt jedoch unter den Spundfässern auch Pumpfässer, deren Füllgut durch den Einsatz einer Pumpe entnommen wird.
Fässer sind wie geschaffen für ihren industriellen Einsatz. Sie sind:
- kompakt und durch eine starke Wandung sehr robust.
- oft leicht zu rollen; im Stehen standfest (mit abgeflachten Seiten sogar auf Paletten).
- meist platzsparend stapelbar und gut zu lagern.
- widerstandsfähig gegen viele Säuren und Laugen.
- temperaturbeständig in definiertem Rahmen.
- häufig auch für Lebensmittel geeignet (Beispiel: lebensmittelechte HDPE-Deckelfässer in typischem Blau mit schwarzem Deckel).
- speziell für Chemikalien und Gefahrgut geeignet (Beispiele: Stahlblech-Fässer für Benzin mit Spundstopfen aus Stahl; mit Innen- und / oder Außenlackierungen; Metalldeckelfässer aus Stahlblech mit verzinktem Stahl-Spannring).
- in vielen Größen und Sonderausführungen erhältlich (beispielsweise, um Druck auszuhalten; mit Ventilen für eine Gas-Zufuhr oder Entlüftung; mit einer Maßskala für den Inhalt; transparent oder teiltransparent; mit seitlichen Griffen zum Heben usw.).
- recyclingfähig und teils sogar aus Regenerat-Kunststoffen produziert.
- für Spezialaufgaben einsetzbar (Beispiel: Bergungsfass; Einsatz als Lagergefäß in Deponie-Stollen; "Hobbock" - fass- oder kanisterartiger Versand-Behälter aus Metall, ausgestattet mit einem Deckel und häufig auch seitlichen Metallgriffen zum Anheben, um zum Beispiel schüttfähiges Pulver zu befördern).